Die alte Kirche ist um 1200 erbaut worden. Sie stellte ein recht kleines Gotteshaus dar. Chor und Turm sind erhalten geblieben. Die erste Vergrößerung im Jahre 1553 – die Jahreszahl ist im Türsturz des Turmes festgehalten – geschah dadurch, dass man die Seitenwände des alten Baues durch Bogenöffnungen aufgliederte und zwei kleinere Seitenschiffe anbaute. In jedem dieser Seitenschiffe war ein Altärchen aufgestellt: im nördlichen Schiff war es der Pfarrpatronin, der heiligen Katharina, geweiht; im südlichen Schiff der heiligen Anna. Das Altarbild auf dem Hauptaltar stammte von Thomas Thollertus. Es war ein auf Holz gemaltes Ölbild, das die Auferstehung des Herrn darstellte. Im oberen Teil des Altares war ein kleineres Bild zu sehen: Der Auferstandene erscheint Maria Magdalena als Gärtner.
Die neue Kirche
Der Neubau der jetzigen Kirche wurde 1865 nach den Plänen des Kölner Architekten Nagelschmidt begonnen. Doch zunächst mussten erhebliche Schwierigkeiten sowohl in finanzieller als auch in architektonischer Hinsicht überwunden werden. Mehrere Bauentwürfe wurden von der staatlichen Baukommission in Berlin verworfen, weil sie nicht genügend Rücksicht auf die Belange der Denkmalpflege für den Turm und den noch erhaltenen Chor nahmen. Schließlich wurde die richtige Lösung gefunden. Die Geschwister Pütz vom Wertherhof sicherten die Lieferung der Ziegelsteine zu. Die Hochherzigkeit der Reichsfreiin Clementine von Geyr, auf Schloss Arff, bereitete den finanziellen Sorgen ein Ende. Die von ihr finanzierten Baukosten – es müssen beträchtliche Summen gewesen sein – wurden durch freie Schenkung unter der Bedingung sichergestellt, dass sich die Gemeinde für Hand- und Spanndienste verpflichtete.
Wie die inzwischen verstorbene Baronin Clementine von Geyr auf Schloss Arff berichtete, hat der Architekt die Anregung zu seinem Entwurf anlässlich einer Reise nach Istambul, dem früheren Byzanz, gefunden. Der quadratische, mit einer Kuppel überwölbte Raum, ist typisch für die byzantinische Bauweise und gibt dem Innenraum ein harmonisches Verhältnis zwischen Länge, Breite und Höhe.
Am 22. August 1865 wurde feierlich der Grund- und Gedenkstein in die Mauer der hinteren Rundung des Chores eingesetzt. Im Herbst des gleichen Jahres kam die Kirche unter Dach. Am 23. November 1866 wurde die Kirche durch Pfarrer Berx benediziert und zum ersten Mal darin die heilige Messe gefeiert. Am 17.10.1870 fand die Konsekration durch den Erzbischof von Köln, Paulus Melchers, statt.
In den Jahren 1955 – 1959 wurde die Kirche von außen wie von innen renoviert. 1982 bis 1983 musste die Kirche wiederum saniert werden. Das Mauerwerk wurde trockengelegt, und die Schäden der Luftverschmutzung wurden beseitigt. Der Bau einer neuen Heizungsanlage erforderte einen größeren Heizungskeller. Da die bisherige Sakristei schon erhebliche Bauschäden aufwies und eine Renovation zu kostspielig geworden wäre, wurde im Jahre 1989 mit dem Bau der neuen Sakristei begonnen. Dieser Neubau wurde dabei zur Pfarrgasse hin vorgezogen, sodass zwischen Turm und altem Chor ein Innenhof entstand gleichzeitig neben der Sakristei ein eigenes Beichtzimmer.
Innenraum der Kirche
Die notwendigen Baumaßnahmen im Inneren der Kirche machten eine Umgestaltung möglich, die der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils besser entspricht. Die alten Bodenplatten in den Gängen wurden erhalten bzw. dort, wo der Belag durch ehemalige Baumaßnahmen zerstört war, wieder ergänzt. Unter den Bänken wurde die Fußbodenheizung mit roten Sandsteinplatten abgedeckt. Die Stufen des Altarraumes wurden um 1,30 m vorgezogen und aus gleichem roten Sandstein gestaltet. Ebenso zieht sich ein schmaler Streifen dieses roten Sandsteines um den gesamten Chorraum. Die Vergrößerung des Chorraumes mit dem vorgezogenen Altar gibt die Möglichkeit, dass bei feierlichen Gottesdiensten genügend Platz für den Kirchenchor ist.
Hier versammelt sich das Volk Gottes zum gemeinsamen Gedächtnis von Tod und Auferstehung des Herrn. Dies geschieht in der Versammlung des ganzen Volkes nach dem Wort des Herrn: “Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen. “Diese Gegenwart des Herrn soll durch die gleichen Steine in der gleichen Farbe deutlich werden.
Das Gedächtnis von Tod und Auferstehung beginnt nach dem Anrufen der Barmherzigkeit Gottes mit dem Wortgottesdienst. Das Konzil hat das alte Wissen um die Gegenwart Gottes in der feiernden Gemeinde – in seinem Wort – im Sakrament wieder deutlicher gemacht. Das Vorziehen der Chorstufen ermöglicht nun ein besseres Hervorheben des Ambo, wo Gottes Wort verkündet wird. Die Zweipoligkeit der Liturgiefeier in Wort- und Mahlgottesdienst wird somit erfahrbarer.
Am Priestersitz eröffnet der Priester die Versammlung des Volkes Gottes. Er beschließt sie mit dem Wort des Friedens. So nimmt er den Vorsitz dieses gemeinsamen Tuns wahr. In der Weise, wie hier die einzelnen Rollen wahrgenommen werden, wird sichtbar: die Feier der heiligen Messe ist dem ganzen Volk Gottes aufgetragen. Sie wird nicht in einem “heiligen Raum” vor den Augen der Gläubigen gefeiert. Kantor – Chor – Lektor – Kommunionhelfer – Ministranten – jeder hat seine Aufgabe, und in dieser Gemeinsamkeit mit dem Priester ist Gedächtnis des Herrn und seine Gegenwart mitten unter uns möglich.
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